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Alter Wein in neuen Schläuchen? – Treuhandgesellschaft drückt neuen Komplementär durch.

Am 21.März 2013 fanden im Leonardo Royal Hotel in München, Moosacher Str. 90, mehrere Gesellschafterversammlungen von SHB-Fonds statt.

Bekanntlich existieren sechs derartige SHB-Fonds:

SHB Innovative Fondskonzepte AG BusinessPark Stuttgart KG

SHB Innovative Fondskonzepte GmbH & Co. Objekte Fürstenfeldbruck und München KG

SHB Innovative Fondskonzepte AG & Co. Einkaufszentrum Carré Göttingen KG

SHB Innovative Fondskonzepte AG & Co. Erlenhofpark München-Unterhaching KG

SHB Innovative Fondskonzepte GmbH & Co. Altersvorsorgefonds KG

SHB Innovative Fondskonzepte GmbH & Co. Renditefonds 6 KG

 

In der außerordentlichen Gesellschafterversammlung der  SHB Innovative Fondskonzepte AG & Co. Einkaufszentrum Carré Göttingen KG, bei der Rechtsanwalt Michael R. Moser betroffene Anleger vor Ort vertreten hat, versuchte der Vertreter der Treuhänderin den Anlegern zu vermitteln, weshalb bereits jetzt ein Austausch der Vollhafterin (Komplementärin) erforderlich sei.

Bekanntlich ist über das Vermögen der FIHM Fonds und Immobilienholding München AG durch Beschluss des Amtsgerichts München (1501 IN 603/13) am 01.03.2013 sowie der SHB Innovative Fondskonzepte AG durch Beschluss des Amtsgerichtes München (1501 IN 605/13) am 07.03.2013 und über das Vermögen der SHB Innovative Fondskonzepte GmbH (1501 IN 606/13) am 14.03.2013 das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet worden. In allen Verfahren ist Rechtsanwalt Axel W. Bierbach zum vorläufigen starken Insolvenzverwalter bestellt worden.

Die FIHM Fonds und Immobilienholding AG ist die Muttergesellschaft des Fondsanbieters SHB Innovative Fondskonzepte AG, die die sechs SHB-Fonds „aufgelegt“ hat.

Durch die Mehrheit der Stimmen, die Treuhandgesellschaft „Convenitas Treuhand GmbH“ vertrat in der außerordentlichen Gesellschafterversammlung mehr als 90 Prozent der Stimmrechte, wurde der Austausch der Vollhafterin des Fonds beschlossen und die neu gegründete ACF Verwaltungs GmbH als persönlich haftende Gesellschafterin bestellt.  Zugleich wurde die SHB Beteiligungs GmbH als Geschäftsführerin des Fonds abberufen.

Besonders stark machte sich der Beiratsvorsitzende Bernhard Bierl in seinem Vortrag für diese Maßnahmen. Er wies in seinem Ausblick darauf hin, dass der Fonds wieder Geschäfte machen solle. Mit den ausstehenden Kaufpreisraten von noch 4,9 Millionen Euro aus dem Verkauf des Parkhauses in Göttingen sollen zunächst die stillen Beteiligten ausbezahlt werden. Diese schlagen mit etwa 1,7 Millionen zu Buche.

Investitionen von 8 Millionen Euro schweben dem Beiratsvorsitzenden Bierl vor, ohne ein konkretes Projekt vorzustellen. Mit einer Fremdfinanzierung von 70 Prozent soll neues Geschäft gemacht werden. Auf Nachfrage eines Gesellschafters mussten die Treuhänderin und der Beiratsvorsitzende jedoch einräumen, dass bei dem bisherigen Verkauf bereits etwas über 6 Millionen Euro Verluste eingefahren wurden. Der Grund für die Eile wurde aus der Diskussion klar: schnell noch vor Inkrafttreten des Kapitalanlage-Gesetzbuches sollen die Geschäfte durchgedrückt werden.

Mit dem überaus eiligen Austausch der Komplementärin wird den Gesellschaftern wohl „Alter Wein in neuen Schläuchen“ kredenzt. Statt das Insolvenzgutachten abzuwarten und danach auf der Basis belastbarer Zahlen zu entscheiden, drückte die Treuhandgesellschaft  die neu (27.02.2013) gegründete ACF Verwaltungs GmbH durch. Fondsmanagerin wurde die ebenfalls neu gegründete SATURIA Fondsmanagement GmbH. Von ihr waren Kerstin Gnirk und Gerd Dombrowski anwesend.

Längere Zeit wurde über die Vergütung der Fondsmanagerin diskutiert. Auch hier setzte die Treuhänderin ihre Vorstellungen durch. Ein Vertrag mit Laufzeit von sieben Jahren bei einer jährlichen Vergütung von etwa 160.000 Euro bei Steigerung von 2 Prozent pro Jahr.

 

 

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