Eine Untersuchung der Zeitschrift "Finanztest" über Kapitalanlagen in geschlossene Fonds, auf die in ihrer heutigen…
MONARCHIS – Schein und Wirklichkeit bei 7,5 % Rendite
Die MONARCHIS Grundbesitzgesellschaft GmbH mit Sitz in Neu-Ulm (AG Memmingen, HRB 11901) ist eine 100 prozentige Tochter der Global Sachwert AG (AG München, HRB 148172). Mitte 2005 hat die MONARCHIS Grundbesitzgesellschaft GmbH ein Angebot über eine Genussrechte-Beteiligung über insgesamt 45 Millionen Euro aufgelegt mit dem erklärten Ziel, in sogenannte „Vorzugsimmobilien“ die vorgeblich „weit unter Wert“ erworben werden sollten, zu investieren.
Die Immobilien, die auf diesem Weg erworben werden sollten, würden wahlweise im Bestand verbleiben oder „mit angemessenen Aufschlägen kurzfristig“ wieder verkauft. Die Finanzmittel für diese Transaktionen sollte nicht aus Fremdkapital (Verbindlichkeiten, Bankdarlehen) aufgenommen werden sondern aus dem „Genussrechts-Kapital“.
Im Zeichnungsschein hervorgehoben ist die Rendite von 7,5 % (rechnerische Grunddividende) zuzüglich Übergewinnbeteiligung. Im Verkauf wurde von den „Salesagenten“, Vertriebsbeauftragten und Anlageberatern die angebliche Sicherheit der Investition hervorgehoben und mit der Rendite geworben. Heruntergespielt wurden die Risikohinweise insbesondere auf das mit dem Charakter als „unternehmerische Beteiligung“ einhergehende Totalverlustrisiko.
Ein Genussschein verbrieft ein Genuss-Recht, einen vermögensrechtlichen Anspruch gegenüber einem Unternehmen, z.B. einen Anspruch auf Anteil am Reingewinn und/oder Liquidationserlös oder auf den Bezug neuer Genussrechte und ggf. ein Wandlungsrecht in Aktien, aber (im Gegensatz zu einer Aktie) kein Stimmrecht. Genussscheine zählen zum Fremdkapital, sofern dem Genussscheininhaber ein Kündigungsrecht eingeräumt wird und er nicht am Verlust beteiligt ist, sonst auch zum Eigenkapital. Es handelt sich um ein gesetzlich nicht geregeltes Wertpapier, mal näher an einer Aktie oder einer Anleihe, je nach vertraglicher Regelung. (vgl. FA-BKR/Heise, Kap. 7)
Wichtig beim Genussrecht ist, dass es nachrangig ist gegenüber Forderungen anderer Gläubiger.
Die Verzinsung hängt, wie bei der Aktie auch, vom Unternehmensgewinn ab. D.h., dass Sie als Geldgeber in ein Genussrecht unmittelbar am „Wohl und Wehe“ des Unternehmens teilhaben. Die Rendite kann also auch „Null“ betragen. Sie können auch bei Liquidation des Unternehmens am Verlust beteiligt werden.
Also ist die Investition in die MONARCHIS Grundbesitzgesellschaft mbH alles andere als eine „sichere“ Investition und die angepriesene Rendite allenfalls eine sehr optimistische Prognose. Wenn Sie bei Ihrer Bank nach einer sicheren Kapitalanlage fragen, sind die sicheren Zinsen weit unterhalb der bei MONARCHIS beworbenen 7,5 %.
Nach eigener Anpreisung in einer Pressemitteilung vom Oktober 2008 bietet die MONARCHIS „die Möglichkeit, Vermögenswerte nicht nur dauerhaft zu sichern und zu schützen, sondern nachhaltig auszubauen“. Weiter heißt es „Die Grundverzinsung der Monarchis Genussrechtsanteile beträgt 7,5%“
Sie erkennen den Widerspruch. Wie es um die Geschäfte der Monarchis tatsächlich steht ist unklar. Auch wie viele der angepriesenen Immobilien in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, NRW, Sachsen und Sachsen-Anhalt der Grundbesitzgesellschaft tatsächlich gehören ist von Anlegern bereits kritisch hinterfragt worden.