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SHB Fonds Erlenhofpark-Unterhaching in den Fängen einer Heuschrecke

Auf der teilweise emotional verlaufenen Gesellschafterversammlung vom 11.September 2013 (siehe auch diesen Bericht) wurde die aktuelle wirtschaftliche Schlagseite des SHB Fonds Erlenhofpark-Unterhaching beleuchtet.

Herr Hahn von der  Immobilien Asset Management Verwaltung GmbH, auch diese Firma litt unter Insolvenz der FIHM, berichtete von einem Gesellschafterwechsel und „Management-buy-out“ durch den die IAMV aus dem Konzern der FIHM herausgekauft werden konnte.  Die IAMV betreut die vermieteten Objekte des Fonds Erlenhofpark-Unterhaching.

Seit 2009 würden Gespräche mit der NETMA auf verschiedenen Ebenen geführt mit dem Ziel einer  Vertragsverlängerung des Ende 2015 auslaufenden Mietvertrages. Die NETMA ist eine der NATO zugehörige Behörde, in der Deutschland, Italien, Spanien und England sich zusammengeschlossen haben.  Auf der politischen Ebene gab es Bestrebungen, die NETMA in die Nähe von Ingolstadt zu verlegen, was das Ende für die bis dato hervorragende Vermietungsbilanz des Fonds bedeutet hätte. Zudem solle die NETMA Personal abbauen und Fläche reduzieren, so der politische Wille.

Trotz des politischen Momentums in der Vermietungssituation, gab Herr Adler auf Nachfrage zu, hat bisher kein einziges Gespräch mit Politikern in der Region stattgefunden, was aus der Mitte der Gesellschafter teilweise scharf kritisiert wurde. Auch wurde kritisiert, dass die IAMV bisher keine anderen Vermietungsoptionen forciert habe, sondern auf eine  Zusage der NETMA warte. Das soll sich jetzt ändern.

Fondsgeschäftsführer Dombrowski betonte: man wolle sich nicht alleine auf die IAMV verlassen – „wir gehen auch eigene Wege! Wir geben auch in anderer Richtung „Gas“ – näheres könne man im nächsten Halbjahresbericht lesen.

Das große Problem des Fonds kam eher nebenbei zur Sprache: Die AMB Ambro Bank hatte das Darlehen der Objektgesellschaft „verbrieft“ und verkauft. Talisman 5 PLC (Irland)  ist jetzt Forderungsinhaber – eine Investmentgesellschaft, neudeutsch „Heuschrecke“. Die Hatfield Philips (HPI) ist der Finanzverwalter dieser Gesellschaft, mit ihr konnte über eine  Prolongation nicht verhandelt werden. Das Darlehen wurde vertragsgemäß fällig gestellt.

42 Millionen hatte die Gesellschaft natürlich nicht auf der „hohen Kante“ herumliegen, so dass Fragen nach dem Wert der Immobilie(n) gestellt werden müssen denn die Zahlungsungfähigkeit drohte. Im August 2013 wurde die Stundungsvereinbarung mit HPI bis 15.10.2013 abgeschlossen. Die Kosten der Stundung wurden von der Fondsgeschäftsführung von 1 Million Euro auf 550 – 650.ooo Euro heruntergehandelt.

Die Stundungsvereinbarung regelt unter anderem:

-Austausch von Daten des Fonds, Zugriff des Forderungsinhabers auf diese Informationen

– auch künftige potentielle Investoren dürfen darauf zugreifen

– Aktionsplan auflegen, abstimmen

– Übermittlung von Objektdaten  und Berichterstattung an HPI

– Bedienung des Darlehens

– Teilnahme von HPI an Verhandlungen mit NETMA

– Übernahme von Kosten auf der Seite des Darlehensgebers (Special Servicing Fees)

– bei verkauf der Immobilie Pauschale von 1 % an Darlehensgeber

– HPI kann Stundung bis 15.01.2014 verlängern, wenn sich Fonds bis dahin vertragstreu verhält

 

Die Frage nach der Vorbereitung einer „feindlichen Übernahme“ stellt sich zwar, die Fondsgeschäftsführung erklärt jedoch etwas „blauäugig“, dass man vertrauensvoll zusammenarbeitet mit Talisman 5 PLC.

In der Gesellschafterversammlung räumte Frau Gnirk ein, dass die Fondsgeschäftsführung von dem Umstand „überrascht“ wurde, dass die Forderung von AMB Ambro an eine solche Investmentgesellschaft verkauft werden konnte. Ein  nicht prospektiertes elementares Risiko des Fonds hat sich damit verwirklicht. Die Anleger sollten sich deshalb schnell mit einem spezialisierten Rechtsanwalt in Verbindung setzen. Gerne stehen wir für Ihre Anfragen zur Verfügung!

 

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